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blaettern 1968Titel


Mit 145 Fotos: 121 Rudolf Kluwe, 23 Ezra W. Kurth und 1 Fritz Paul (Umschlagbilder vorne und hiten R. Kluwe)

ISBN 978-3-938016-06-0, Softcover, fadengebunden, 24,2 x 22,3 x 1,2 cm, 670 g, 168 Seiten
Erscheinungsdatum: 26. Juni 2008

€ 49,95 [D], 51,40 [A]
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1968 in Göttingen

Wie es kam und was es war
In unbekannten Pressefotos

Hans-Joachim Dahms / Klaus P. Sommer

1968: Das waren nicht nur Pflastersteine und Wasserwerfer, das war nicht nur Berlin und Frankfurt - oder gar der Anfang vom Ende aller Werte.

1968 war Protest gegen autoritäre und braune Traditionen, gegen die Große Koalition, die Notstandsgesetze, den Vietnamkrieg – aber auch gegen die gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings. Und 1968 war sexuelle und kulturelle Revolution.

In der bedeutenden Universitätsstadt Göttingen hielt man eine eigene Linie des friedlichen Protests ein – bis sie 1969 von der Polizei gewaltsam beendet wurde.

Der Band präsentiert einen Fund hervorragender, zum großen Teil bis heute gänzlich unbekannter Pressefotos von 1953 bis 1969.

Hans-Joachim Dahms, Zeitzeuge und Wissenschaftshistoriker, erschließt die Hintergründe der 145 Bilder – und widerlegt am Göttinger Beispiel viele der Mythen und Verdrehungen der Debatten über „1968“ (zumal die oberflächlichen Thesen von Götz Aly).


1968 Coverrueckseitel

 


Dieses Buch wird fortgesetzt werden.
Darin werden wir Korrekturen und weitere Identifizierungen
von Personen veröffentlichen - und weitere zeitgenössische Fotos!

Frühestes Foto aus Gerhard Schröders Studienzeit

Zeitzeugen (Fotograf Karlzeinz Otto) hatten Gerhard Schröder auf einem Foto

Schroeder 1966

in dem Buch “1968 in Göttingen” zuerst entdeckt (S. 52) - außer dem Mitherausgeber Klaus P. Sommer aber niemandem etwas verraten.

Am Samstag den 27. September fand in Göttingen der Alumnitag 2008 statt - das Treffen der ehemaligen Studenten der Göttinger Universität. Gerhard Schröder war als Festredner eingeladen. Und Sommer präsentierte das Buch und eine auf ihm beruhende Fotoausstellung. Er führte Schröder vor das Bild mit der Bitte, ob er jemanden ihn Bekanntes erkenne. Schröder schaute sich das Bild genau an, bis er nach links kam und zur Überraschung aller Umstehenden rief: "Ah, das bin ich ja!"

Das Göttinger Tageblatt berichtete am 29. September 2008 - auch mit einem Video, aus dem Sie hier Schröder im Gespräch mit Klaus P. Sommer und den politisch aktiven Studenten der damaligen Zeit Gerd Köhler und Harald Noack sehen.

Zum Hintergrund des Bildes:
Schröder hatte eben erst sein Jura-Studium in Göttingen begonnen. Die sich abzeichnende “Große Koalition” trieb am Abend des 29. November 1966 Studenten, Professoren und Mitglieder der SPD auf die Straße - unter ihnen links außen auch Gerhard Schröder.

Hatten weder Konrad Adenauer noch Ludwig Erhard vermocht, die “Notstandsgesetze” durchzubringen, so befürchteten nun viele, dass dies einer “Großen Koalition” von CDU und SPD mit ihrer überwältigenden Mehrheit sofort gelingen würde - denn im Parlament wäre dann nur die kleine FDP die Opposition gewesen. Am folgenden Tag trat Erhard zurück und am 1.12. wurde Kurt Georg Kiesinger mit den Stimmen der SPD zum Bundeskanzler gewählt - die Opposition dagegen begann sich nun, als eine "außerparlamentarische" zu formieren.

Von Schröder existieren kaum Fotos aus seiner Studienzeit, dies ist damit das früheste bekannte.
(Foto: Peter Heller, Göttinger Tageblatt)

 

Erwiderung auf Albrecht Schönes Rede
in der FAZ vom 15.11.2017

Am 15.11.2017 erschien in der FAZ der Vortrag des Göttinger Germanisten Albrecht Schöne (Jahrgang 1925) "Achtundsechzig - die Kehrseite der Medaille. Ein demokratischer Aufbruch und seine ideologischen Entgleisungen: Erinnerungen an die dunklen Seiten der 68er-Revolte in Göuttingen."
Die Publikation dieses Vortrags wurde stark beachtet und mit vielen Leserbriefen bedacht. Die umgehende Erwiderung von Hans-Joachim Dahms und etwas später (und kürzer) Klaus P. Sommer publizierte die FAZ aber nicht. Dessen Erwiderung an die FAZ sei daher hier dokumentiert:

Obwohl Schöne das Buch „1968 in Göttingen “ von Hans-Joachim Dahms und mir (Termessos Verlag 2008) kennen muss, da er damals u.a. von seinem Philosophie-Kollegen Günther Patzig darauf hingewiesen wurde, dass in ihm die von Schöne beschriebene Störung seiner Vorlesung dokumentiert ist, behauptet er nun leider Falsches.

Dass Schöne bis heute nur eine Distanzierung von den damaligen Aktionen von einem Aktivisten oder Mitläufer erhalten habe und „alle anderen ... das gleiche Stillschweigen, das sie ihren in die Nazi-Zeit involvierten Eltern vorgeworfen haben, [verübten]“, ist falsch und verleitet ihn zu der skandalösen Insinuation seiner Schlussfolgerung, dass die 68er nicht anders als ihre Nazi-Eltern seien.

Dahms, AStA-Vorsitzender in Göttingen 1970 für den SHB (Sozialdemokratischen Hochschulbund) verurteilt in seiner Einleitung in den Band (S. 9–23) diese Vorlesungsstörung: „Aktionen wie diese verscherzten den studentischen Aktivisten noch etwa vorhandene Sympathien im Lehrkörper. Alberne Aufrufe wie der, auch ‚Frauen und Töchter der Professoren zu vögeln’ (enthalten in dem sogenannten ‚Barbarischen Pamphlet’...), taten ein Übriges“ (S. 14).

In unserem Buch finden sich auch drei Fotos, die die Kritik der Aktivisten an der Institution der „großen Vorlesung“ dokumentieren, darunter auch eines einer Diskussion mit Schöne (S. 154f). Obwohl der Termessos Verlag Ihnen [der FAZ] 2008 ein Rezensionsexemplar dieses mit 145 zeitgenössischen Fotos der Demonstrationen in Göttingen illustrierten Bandes sandte, haben Sie leider Ihren Abdruck der Rede Schönes mit einem Frankfurter Bild illustriert statt mit dem Foto Schönes während dieser Debatte. Ich hänge es Ihnen an, Sie können es drucken. Klaus P. Sommer, 5.12.2017.

Schoene 1969
Foto R. Kluwe, in: 1868 in Göttingen, Termessos 2008, S. 154.

 

Presse- und Leserstimmen

“Hans-Joachim Dahms’ Vorwort zu o.g. Band gehört zum Gescheitesten, was über diese Zeit jetzt geschrieben wurde.”
F. W. Bernstein in einem Brief an E.W. Kurth 20.9.08

Olaf Weiss, Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) Sa. 28.6.2008

Hören Sie den Bericht von Kai Budler im
StadtRadio Göttingen vom Do. 3.7.2008.

Michael Heinzel, Göttinger Tageblatt Sa. 5.7.2008

Dr. Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung und Autor mehrerer einschlägiger Bücher zum Thema - zuletzt noch: „Achtundsechzig. Eine Bilanz“ - schrieb dem Verlag am 10.7.08:

„Der Bildband ist verführerisch und lädt zu einer Zeitreise ein. Mir ist nicht klar gewesen, welche Menge an Leuten damals (selbst) in Göttingen auf die Straße gegangen sind. Beeindruckend. ... Ich finde es übrigens besonders lobenswert, dass Sie sich nicht nur die Mühe gemacht haben, die jeweiligen Organisationsmitgliedschaften zu nennen, sondern auch - soweit bekannt - die weiteren Berufsläufe bzw. -karrieren. Das Buch bestätigt meine Vermutung, dass es verkehrt ist, sich ewig von den immergleichen Aufnahmen aus den beiden Bewegungsmetropolen Berlin und Frankfurt blenden zu lassen.“

“Buchstäblich minutiös lassen sich Ereignisse ein und desselben Tages in ihrer korrekten Abfolge zuordnen, da selbst die Negativnummern in den Bildlegenden aufgeführt werden. Dabei hat den Herausgebern – dem Historiker Hans-Joachim Dahms und dem Verleger Klaus P. Sommer – ein glücklicher Zufall in die Hände gespielt, der Sommer mit einem Göttinger zusamenbrachte, welcher ein umfangreiches Bildarchiv des in jener Zeit relativ stadtbekannten Fotojournalisten Rudolf Kluwe verwahrte mit großenteils unbekannten, nicht publizierten Aufnahmen aus jener Zeit.” Rezension von Volker Schmerse, vollständig in “Polis” 09/2008, S. 16-19.


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